TEMPO 1974

Gestaltung des Kofferempfängers STERN CONTURA durch Alfred Bernau und Michael Stender, der bei Campingfreunden wegen der eingebauten Leuchte beliebt werden wird
Mit der Diplomarbeit von Karin Biehl unter Betreuung durch Rudolf Horn entstehen Entwürfe für Mehrzweckmöbel aus der ungewöhnlichen Kombination von Thermoplast, Stahlrohr und Hartfaserplatten
Die Entwicklung der schon 1967 begonnenen Arbeit am Mokick SIMSON S 50 ist abgeschlossen. In offener Bauweise wird der Widerspruch zwischen Kurz- und Langlebigkeit gelöst. Eine Veränderung eines Teiles bedingt nun nicht mehr den zwangsweisen Austausch anderer Teile. Das S 50 wird in 16 Varianten bis Mitte der 1990er Jahre produziert werden; Gestalter: K.C. Dietel, L. Rudolph
Die Hallenser Hochschule arbeitet unter Leitung von Dieter Franz am bis dahin größten Projekt zur Arbeitsumweltgestaltung, der Rekonstruktion der MIFA Fahrradwerke Sangerhausen, an welchem die dort Beschäftigten selbst zu Mitgestaltern werden. Das Vorhaben schafft wichtige Grundlagen für die Ausbildung im Fachbereich Arbeitsumweltgestaltung, der im kommenden Jahr gegründet werden wird
Museumsgestaltung Meeresmuseum Stralsund durch Manfred Fehmel, Roland Heppert und Hermann Krüger
Im RFT-Programm 1974 bereits vorgesehen, aber dann doch nicht produziert: Stern-Recorder mit PUR-Gehäuse
Konrad Wolf stellt einen nackten Mann auf den Sportplatz
Ursula Wünsch gestaltet im Auftrag des WBK Berlin Klettergeräte und Spielwände aus Plastmaterialien, die von den Kindern sehr gut angenommen werden
Tatjana Rottert, Direktorin des Konenkow-Museums, organisiert an der Akademie der Künste Moskau, UdSSR eine Ausstellung mit Werken von Werner Klemke, die sie als Festtag bezeichnet. Ebenfalls vertreten ist Klemke mit Plakaten auf einer Ausstellung von Plakaten aus der DDR , die James Fraser, Bibliotheksdirektor der Fairleigh Dickinson University Madison, USA zeigt und deren Besucher meinen, dass dies keine Plakate aus dem Osten sein könnten, weil sie zu gut wären
Beginn am Gestaltungsprojekt für den Neubau der Harlaß-Gießerei Karl-Marx-Stadt (IPRO VEB BMK-Süd Karl-Marx-Stadt, Chefarchitekt Martin Decker) mit Beteiligung einer konzepzionellen Gruppe bildender Künstler des VBK (K. Clauss Dietel, Volker Beier, Christian Berndt, Brigitte Diedering, Wilfried Manthey, Michael Morgner, Manfred König); 1982 im wesentlichen abgeschlossen und bis 1985 für den Produktionsbereich fortgeführt. Ziel ist eine Synthese von Umwelt, bildender Kunst, Architektur, Arbeitsplatzgestaltung, Produktion, Erholung und visueller Kommunikation. Mit 40 vergebenen Aufträgen an Mitglieder des VBK wird es trotz der Schwierigkeiten in der Umsetzung das umfangreichste Projekt im produktiven Bereich des Bezirkes KMS (BK 5-84)
Leuchtenprogramm für die Klement-Gottwald-Straße Halle als Teil einer städtischen Gestaltungsaufgabe. Ebenfalls innerhalb dieses innerstädtischen Rekonstruktionsprogramms erarbeitet werden von der Arbeitsgruppe der Sektion Gebrauchsgrafik des VBK (S. Berthmann, S. Deutloff, H. Heise, H.G. Hoppe, G. Knespel sowie G. Dassing, E. Graul, Ch. Hoppe, H. Möhrdel) ca. 70 Bild- und Schriftzeichen, Leuchtwerbung der Ladengeschäfte und andere Kommunikationselemente. 
Vom Modell zum Guss - Ausstellung "Medaillenkunst in der DDR" in den Museen der Stadt Gotha, Schlossmuseum. Der Katalog zeigt den Architekturpreis des Bezirkes Halle, geschaffen von Gerhard Lichtenfeld
Innengestaltung des Flughafens Dresden-Klotzsche durch den Architekten und Innenraumgestalter Klaus-Hellmut Kaufmann
Architekturpreis für das Freizeitzentrum Berlin Friedrichshain, errichtet anlässlich der Weltfestspiele 1973, Entwurf: Kollektiv der KHB/Dietmar Kuntzsch, dessen Planungen für Fassaden, Wendelrampe, Restaurants bereits 1970 mit dem Architekturpreis für den Komplex Rathausstraße Berlin (H. Graffunder) gewürdigt wurde
Im VEB Vereinigte Polstermöbelindustrie Oelsa-Rabenau gestaltet Eberhard Geißler das bis dahin variantenreichste Polstermöbelprogramm 5330 aus nur 4 Grundelementen
Einweihung der über 1200 m neu gestalteten Elbufer-Promenade in Magdeburg. Neben Wasserspielen werden in Grünanlagen Plastiken von Herbert Burschik, Wilfried Heider, Ursula Schneider-Schulz, Eberhard Roßdeutscher, Gerhard Rommel, Joachim Sendler u.a. aufgestellt. Die Planung erfolgt durch H. Heinemann, W. Käsebier, G. Schöne und H. Wichmann vom Büro des Stadtarchitekten Magdeburg
Rudolf Stange erarbeitet eine Studie zur Formgestaltung im ZIS (Zentralinstitut für Schweißtechnik) Halle mit dem Ziel, eine Gestaltungsrichtlinie zum komplexen Erscheinungsbild zu erstellen
"Möbel und Wohnraum" 1/74 stellt unter dem Titel "Variable Möbel für junge Leute" Entwürfe von Studenten der TU Dresden vor. Dr. Hausdorf, Leiter des Gebietes Innenraumstrukturen und Mileugestaltung an der Sektion Architektur, arbeitet seit 2 Jahren mit der VVB Verpackung zusammen und stellt die Aufgabe, den Werkstoff Holz zu ersetzen, um preiswerte Möbel anbieten zu können - ein Zimmer kann komplett mit ca. 100,- M eingerichtet werden. Erste Möbel wurden während der Weltfestspiele 1973 erprobt.
Die Goldschmiedin Renate Heintze übernimmt die Leitung der Schmuckklasse an der Burg Giebichenstein, an der sie seit 1966 lehrt, und macht sich als Wegbereiterin des Autorenschmucks verdient
Vier Fachbereiche der Hochschule für Gestaltung Halle Burg Giebichenstein arbeiten gemeinsam an der komplexen Gestaltung einer Kindergartenausstattung
Nach der Lichtkonzeption des Verkehrsknotens am Bahnhof Halle/S. von 1969 als Tor nach Halle-Neustadt werden Straßenleuchten mit einer Höhe von bis zu 38 Metern an der Magistrale aufgestellt. Die Entwürfe dafür stammen aus dem Lichtstudio Halle sowie von Prof. Johannes Langenhagen und Peter Kersten, HIF Halle.
Ebenfalls an der HIF Halle durch Studenten des 3. Studienjahres unter Betreuung durch Johannes Langenhagen realisiert: Elemente in glasfaserverstärktem Kunststoff als Wetterschutz an Haltestellen
Leistungsschau an der Pädagogischen Hochschule Halle über die Ausbildung und das gestalterisch-künstlerische Schaffen von Angehörigen der Burg Giebichenstein
Ausstellung des AIF "Gestaltet für Kinder - Dinge zum Spielen und Lernen" am Berliner Fernsehturm. Auf qualitative Verbesserung der Spielplätze setzen Alternativen zum gängigen Klettergerüst. Beispiele: Fertigteilsystem aus Holz vom WBK Berlin (Gestalter H.-G. Büchner), Kugelspinne im Kindergarten Stahl- und Walzwerk Brandenburg (Manfred Schindler). Ausstattungen für Kindergärten oder Arztpraxen zeigen Spielgeräte der Poliklinik Berlin (GAT) oder eine Kindergartenausstattung (HIF)
Weiteres Thema dort ist die Gestaltung von Hauseingängen für die WBS70-Serie
Nachfolgemodell des RG25 wird das von Kurt Boeser gestaltete RG28, hergestellt im VEB Elektrogerätewerk Suhl, dessen Ingenieure dafür sorgen, dass es bei üblichem Gebrauch praktisch unendlich lange nutzbar bleibt. Zusatzteile des Vorgängermodells sind weiter verwendbar. Es wird sowohl in der DDR als auch der BRD etwa je 450 000 mal verkauft werden und darüber hinaus in viele Länder exportiert
Emailleerzeugnisse des VEB Geithainer Emaillierwerkes und die Porzellanserie "Brillant" aus dem VEB Porzellankombinat Colditz werden mit gleichen Dekoren versehen - der Topf auf dem Tisch wird ansehnlich
9. Kunstausstellung des Bezirkes Leipzig mit dem Plakat von Frank Neubauer für den Ausstellungsteil Gebrauchsgrafik Formgestaltung Kunsthandwerk
Der VEB Frottana Großschönau führt eine neue Technologie ein, mit der Handtücher in beidseitig verschiedenen Dessins, z. B. stark farbige Streifen und rückseitig einfarbig, möglich sind
Ebenfalls neu: Ultraschallfernbedienung für den Fernsehempfänger Luxotron 116 aus dem VEB Fernsehgerätewerk Stassfurt
Eröffnung des Stadthallen-Hotel-Komplexes Karl-Marx-Stadt (Chefarchitekt Rudolf Weißer, VEB Hochbauprojektierung; Hans Förster (Hotel), Konrad Reimann, Peter Koch, Siegfried Krieger (Stadthalle); Achim Natschka (Tragwerk) sowie das ifT Berlin. Auf einem 6-Eck-Raster aufbauend wird ein offenes, fließendes Raumkonzept durchgesetzt, das weitgehende Multifunktionalität gewährleistet. Änderbare Raumsituationen in den Sälen (frontal, ringförmig, richtungslos), von Klaus Wever und Wladimir Rubinow entwickelt, ermöglichen verschiedenste Veranstaltungen. Ca. 300 Kunstwerke wirken bis hin zur Grünraumgestaltung (Karl Wienke) in den Stadtraum, die markante Strukturfassade entwirft Hubert Schiefelbein. Eingangstüren: Achim Kühn, Wandbild: Horst Zickelbein, Plastiken: Fritz Cremer, Christa Sammler, Strukturdecke: Eberhard Reppold,
Vorstellung des Experimentalbaus der P2-Nachfolge-Projektreihe WBS 70/Dresden sechsgeschossig. Vom Baukombinat Dresden/Angebotsprojektierung (Wolfgang Schumann) seit 1971 entwickelt werden im Folgejahr 2000 Wohnungen übergeben (r.: Musterwohnung mit MDW60, DA 9/77)
Anerkennung fand Lauschaer Glas, welches auf den Ausstellungen "Thüringer Kunsthandwerk" und "Kunsthandwerk in Karl-Marx-Stadt" gezeigt wurde. Anteil daran hat der Formgestalter Wieland Poser von der Fachschule für angewandte Kunst Schneeberg, der gemeinsam mit Lauschaer Glasbetrieben Lehrgänge für Glasbläser anbot
Vom Minister für Kultur wird der Rat für Kunsthandwerk berufen. Ziel ist die Erhaltung und Förderung kunsthandwerklicher Berufe, die vor dem Aussterben bewahrt werden sollen und deren Ausübende nicht dem VBK angehören, aber als "Anerkannte Kunsthandwerker" (Töpfer, Handweber, Schmied, Gürtler, Zinn- und Glockengießer, Blaudrucker, Graveur, Instrumentenbauer, Restaurator usw.) als bedeutsam für die kulturelle Identität betrachtet werden müssen. Unterstützt wird der Rat durch Fachleute wie Walter Funkat, Otto Panser, Fritz Kämpfer und Horst Michel, der schon 1948 das Gütezeichen für Kunsthandwerk und Kunstgewerbe initiiert hatte
40 000 Besucher informieren sich im Kulturhistorischen Museum Magdeburg über Glasgestaltung, baugebundene Kunst, Glasobjekte und Entwürfe des Kollegiums Bildender Künstler Magdeburg (Glasgestaltung Magdeburg). Ausstellungsgestaltung: Marlene und Dieter Ramdohr, Karl Müller; Plakat: Karl Müller
Rüdiger Reinel begründet an der Burg Giebichenstein den Fachbereich Glas. Eigene Arbeiten als architekturbezogenes Glas mit konstruktiven Elementen finden sich an etlichen Gebäuden (z. B. Glaswerk Derenburg, ORWO Wolfen)
Eröffnung der FDGB-Erholungsheimes "Herbert Warnke" Klink mit 2000 Betten, Schwimmhalle, Ladenpassage, Bars, Dachterassencafe, Bibliothek und Bowlingbahn
Für den Neubau der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek Potsdam entwickelt der VEB Innenprojekt Halle BT Berlin ein variables Regalsystem in zwei Größen für die Kinder- und Erwachsenenbilbliothek, das ab 1976 zum Standart-Bibliotheksmöbelsystem weitergeführt wird
Neue Werbe- und Gestaltungsrichtlinien für den VEB Chemische Werke Buna durch den Gebrauchsgrafiker Norbert Wientzkowski und die DEWAG Halle mit Karin Meinhard. Beide zeichnen auch für die ORWO-Magnettonwerbung verantwortlich
Serienstart für die Standartwaschmaschinenbaureihe (SWM) im VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg. In verschiedenen Ausführungen auf Basis einheitlicher Bauteile und ständig weiterentwickelt wird sie bis 1990 die Hauptproduktionslinie des Betriebes werden
1. Quadrienale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder in Erfurt. Signet: Siegfried Jaroszewski DEWAG Berlin
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

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