TEMPO 1984

"Gutes Design" geht u.a. an: Spielfahrzeuge der Serien BISON und MUFFLON (Packung Wolfgang Bäßler), den Tischrechner TR20 (Wolfgang Schneider), den Bodenstaubsauger BSS 22/23 und FORMAT 2002/2003 (Ute Heublein, Jochen Schmieder 1982), das Tuschezeichengerät MARKANT lins aus dem VEB HEIKO Wernigerode (Jürgen Raudis 1981, Packung Günter Schorcht), die Küchenmaschine AKA UNIFIX und die Zelte RHÖN I und II
Der Nachfolger des MDW 60 bzw. MDW 80 Programms wird als MDW 90 von Roland Caspar, Gerd Großpietzsch, Rudolf Horn und Erich Schubert gestaltet, ab 1985 von den DW Hellerau vertrieben, bekommt die Auszeichnung “Gutes Design” und ist mit farbigen Fronten ausgestattet. Im Funktionsspektrum breiter angelegt werden 2 Funktionsgruppen unterschieden: 1. Standartfunktionen (offene oder geschlossene Stauräume und Ablageflächen); 2. spezifische ergänzende Funktionen (Schreibfläche, Ausfachungen, Umbauten, Container, Raumtrennung), was arbeitsteilige Produktion erleichtern soll. Im Ergebnis entstehen - wie in der Architekturentwicklung auch - variantenreichere Ausdrucksmöglichkeiten mit Vor- und Rücksprüngen, die durch Höhenstaffelung und kleinteilige Ergänzungselemente ein individuelles Erscheinungsbild ergeben
Der VEB Waggonbau Niesky produziert als Weltneuheit die 1985 ausgezeichnete Großraumgüterwageneinheit mit Spreizhauben, gestaltet vom Kollektiv Hans Seidel bzw. dem Werkskonstrukteur Gerhard Erfurth
Der VEB Stahl- und Industriemöbelwerke STIMA Stendal beginnt mit der Herstellung des uni-Sitzmöbelprogramms (uni-club, uni-siesta, uni-favorit), das Rüdiger Laleike im Vorjahr entwarf. Weiterhin in die Serienfertigung übernommen wird das 1981 von Klaus Mentzel entworfene zerlegbare Stahlrohrmöbel-Ensemble "Rondo" aus Sesseln, Tischen und Regalen
Eröffnung des Bildungszentrums Bauhaus Dessau, das aus den Bereichen Bildungs-, Experimentier- und Kulturzentrum besteht., Eine die Traditionen des Bauhauses weiterführende Nutzung wird anstrebt. Ziel ist die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von Architekten, Formgestaltern, bildenden Künstlern, Ingenieuren und Wissenschaftlern und ihrem Zusammenwirken. 
3. Internationales Bauhauskolloquium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar mit Teilnehmern aus 19 Ländern und Westberlin, darunter auch Georg Muche. Nach 1976 und 1979 erfolgt nun eine verstärkte Hinwendung zu aktuellen Problemen der Architektur. Zum Thema Formgestaltung sprechen Ekkehard Bartsch und Heinz Hirdina
Ausstellung “Kunst und Form” in Berlin. Plakat: Heinz Handschick.  Die Form muss auf die Nebenstraße, wie Heinz Hirdina kritisiert (BK 3/85), Kunsthandwerk sei der im Überfluss vorhandene Kaviar, die Formgestaltung hingegen das obendrein rationierte Graubrot. Die Gestalter werben nach wie vor für gute Formgestaltung, gezeigt werden Entwürfe mit, Serienmodelle ohne Pfiff, und das, obwohl Gestaltung sich zurücknimmt und Produzenten nicht verschreckt durch ein Zuviel an Innovation oder Technologie
In der Ausstellung "Kunst und Form" gezeigt: Mehrzwecknutzung von Pappröhren, die in der Produktion des LEW Hennigsdorf anfallen. Die Gestalter Lutz Gelbert und Detlef Russ machen daraus Regale, Tische, Leuchten, Spielgerät, Kleiderständer, Figuren für Großschach und Vogelhäuschen, zur Serienproduktion kommt es nicht
Architekturpreis des Bezirkes Dresden für neuen Schultyp WBS 70 (G), entwickelt vom Experten in Sachen Vorschul- und Schulbauten Helmut Trauzettel, erstmals in Bautzen angewendet, in Dresden zur Serie entwickelt und in Neubrandenburg nachgenutzt
Eine Gruppe des VBK Potsdam beginnt eine Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverband Rhinow und bietet seine Mitarbeit bei Orts-, Farb- und Platzgestaltungen und der Gestaltung von Gaststätten, Kindergärten oder Festen an
Teeservice "Jubiläum", gestaltet aus elementaren Formen von Wilfried Kühn, WTK Meißen
Karl Clauss Dietel/Lutz Rudolph, Christa Petroff-Bohne (KHB), Eberhard Petzold (Erzeugnisentwicklung VEB Möbelstoffwerke Hohenstein-Ernstthal), Wolfgang Schneider (robotron Büromaschinenwerk Sömmerda) sowie M. Eczko, S. Engelmann, G. Pank, H. Pilz, G. Richter und Ch. Trübenbach (Kollektiv VEB Kombinate Baumwolle) bekommen den Designpreis der DDR verliehen
Das Staatliche Museum Schloss Mosigkau zeigt in einer Ausstellung Porzellane von Constanze Schellbach sowie Glasgefässe von Marlies Ameling
Einweihung des letzten Wandbildes Jose Renaus am Kultur- und Freizeitzentrum in Erfurt; vier weitere entstanden bereits in Halle (r.). Der aus Spanien stammende Künstler hatte 1937 den Pavillon der spanischen Republik zur Weltausstellung in Paris betreut, in der DDR als Filmgrafiker und Zeichner gearbeitet und 1978 eine repräsentative Ausstellung seines Gesamtwerkes in Madrid gezeigt
Wettbewerb von Typoart, um neue Auszeichnungsschriften anbieten zu können. Preise für die Schriften Kleopatra, Biga, Zyklop, Quadro und Molli
Ebenfalls nicht in die Serienproduktion von Sachsenring Zwickau gelangt der P601WII, dessen Gestaltung seit 1981 durch K. C. Dietel und L. Rudolph betrieben wurde (Foto: Dietel)
Innengestaltung der MITROPA-Gaststätte Neubrandenburg durch Reinhard Otto Kranz
Erstes im Auftrag der Bauakademie entwickelte Gebäude aus vorgefertigten Elementen in der denkmalgeschützten Potsdamer Innenstadt
Komplexe Innenstadt-Rekonstruktion Gera, die sich um Erhalt historischer Strukturen bemüht und neben Ersatzneubau auch Rekonstruktion alter Substanz zulässt
Der erste Prototyp für innerstädtisches Bauen in Rostock, Wokrenter Str, vermittelt zwischen traditionellem Klinkerwerk und industriellem Bauen. Entwurf: Kollektiv Erich Kaufmann, WBK Rostock; Entwurf eines neuen Leuchtensystems: V. Wolfram
6000 neue Betonelemente wurden in den letzten 2 Jahren im Berliner Plattenwerk neu entwickelt, mit denen an verschiedenen innerstädtischen Standorten (z. B. Platz der Akademie) trotz industrieller Bauweise eine Anpassung an die Umgebung möglich werden soll
Architekturpreis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt für den Neubau Mensa und Hochschulgebäude FH Mittweida (Ulf Zimmermann, TU-Projekt Dresden); Stele: Hans Brockhage
Architekturpreis der DDR für die 1981-83 erfolgte Rekonstruktion des Stadtbades Karl-Marx-Stadt (1929-35). Die erforderliche Feinfühligkeit alller Arbeiten wird durch Kooperation von BDA und VBK DDR gewährleistet, Komplexarchitekt ist Fritz Rössner, die Leitung der Innengestaltung obliegt Kal-Heinz Barth. Leuchten: VEB NARVA Leuchtenbau Lengefeld
Der Grafiker Gerd Semder arbeitet für das Kosmetik-Kombinat Berlin und besorgt die Gesamtausstattung der Kosmetikserien "Indra" und "Koivo". Die Grafiker Gerhard Bunke, Wilfried Klink und Wolfgang Spuler bekommen vom VEB Thüringer Schokoladenwerke Saalfeld den Auftrag zur Gestaltung von etwa 50 Einschlagpapieren für Schokoladentafeln
Elektronische Steuerung für CNC-Maschinen aus dem VEB Numerik Karl-Marx-Stadt, Gestaltung Karl Clauss Dietel
Für Telefonbücher erarbeitet der Typograph Karl-Heinz Lange die rechnergestützte Schrift "Minima"; seit 1986 verwendet
Werner Liebscher übernimmt die Gestaltung des Kataloges der Bezirkskunstausstellung Gera, das Signet entwirft Günter Rainz, beide VBK-DDR
9. Kunstausstellung des Bezirkes Suhl
Gelangt zur Kunstausstellung, nicht jedoch in die RFT-Filialen: Stereoanlage von Andis Partzsch
Auf der 5. Tagung des Zentralvorstandes des VBK wird festgestellt, dass das Niveau der Wirtschaftsgrafik weder den Anforderungen des Exports noch dem kulturellen Anspruch im Inland gerecht wird. Angestrebt wird daher eine engere Zusammenarbeit von VBK, DEWAG, AIF und Industrie
Der VEB Pentacon Dresden mit (seit 1959) Manfred Claus als Leiter des Gestalterkollektives bringt mit der BX 20 die erste der neuen BX-Reihe auf den (Welt-)markt
Designforum'84 zum Thema "Design und Innovation"
Der VEB Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt stellt ein Kassettenwiedergabegerät zum Einbau in Fahrzeuge her, Gestaltung: Manfred Trommer
Arbeiten der Design-Förderpreisträger werden im Rahmen der Ausstellung "Junge Künstler der DDR 1984" gezeigt
Michael Hübner und Peter Posselt bekommen den ersten Preis im Leuchtenwettbewerb von VEB NARVA Berlin für das Leuchtensortiment “tetra-form”
Lothar Sell, bekannt durch seine Skulpturen sowie liebevollen bäuerlichen Holzschnitte (z. B. für den "Ochsenkutscher" von Erwin Srittmatter) und seit 1974 Lehrbeauftragter im Fach Keramik an der Burg Giebichenstein, zeigt im Dresdener Zentrum für Kunstausstellungen seine Arbeiten
Uta Feiler, Rolf Lindner und Helmut Senf begründen das zukünftig alle zwei Jahre stattfindende Erfurter Schmuck-Symposium. Uta Feiler entwickelt auch Modeschmuck für die Industrie, welcher mit "Gutes Design" ausgezeichnet wird
Seit 1975 das nun IV. Internationale Keramiksymposium in Römhild, veranstaltet vom VBK DDR, Rat des Bezirkes Suhl und VEB Töpferhof Römhild, hat sich das Thema Gefäß und Plastik für den Park gesetzt. Die Ergebnisse sollen im Kurpark Bad Liebenstein aufgestellt werden. Die neueröffnete Ausstellung "Keramik International" in Schloss Glücksburg zeigt gleichzeitig Ergebnisse der vorangegangenen Symposien
Ideenreiche Entwürfe für industriell herstellbaren Schmuck gehen aus einem Wettbewerb des Amtes für industrielle Formgestaltng hervor und werden ausgezeichnet. Sie stammen von Renate Heintze und Dorothea Prühl, beide Lehrende an der HIF Halle, werden auf der Ausstellung "Kunst im Bezirk Halle" gezeigt, jedoch nicht produziert
Spritzensortiment/Druckspritzen VEB Gummiwerke Waltershausen; Gestalter: Uwe Heinke
Prof. Horst Michel stiftet aus Anlass seines 80. Geburtstages den "Preis für hervorragende gestalterische Leistungen an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar"
Topfsortiment, VEB Schwerter-Emaillierwerke Lauter, Gestaltung: Gudrun Berndt auf Grundlage der seit 1980 in der Zentralen Gestaltungseinrichtung des VEB Kombinat Haushaltwaren Karl-Marx-Stadt  entwickelten Anwendersoftware Design für rotationssymmetrische und prismatische Körper
Auszeichnung "Gestalterische Spitzenleistung" für ein neues Möbelprogramm für Patientenräume, entworfen von Karl-Heinz Wendisch in Zusammenarbeit mit der HAB Weimar bei Rekonstruktion eines Berliner Klinikums
"Gutes Design" geht an "Grego", entworfen von Wolf Raimann und hergestellt vom VEB Holz Naumburg
Garn-Tapete VEB Plauener Spitze, Werk Dresden. Gestaltung: Ursula Klapper
Nach 1963 abermalige Neugestaltung der Reclam Taschenbücher, diesmal durch Lother Reher, der zwischen Erbe und Aktualität, Tradition und Gegenwart zu vermitteln vermag
Das Konzeptionskollektiv des VBK Potsdam Heinz Fürstenberg (Gebrauchsgrafiker), Ruth Pape (Kunstwissenschaftlerin), Manfrad Rößler (Kunsthandwerker) und Claus Schulze (Maler) beginnt mit einer mehrjährig geplanten komplexen Umweltgestaltung im Rhinower Ländchen. Sie umfasst neben Farbgestaltung von Orten Ideen für Feste, Platzräume, Schulen, Klubs und Gaststätten sowie Leitbilder für Schrift und Zeichen des Gemeindeverbandes mit dem Ziel, die Region in ihrer Eigenheit und Umverwechselbarkeit zu betonen und zu bewahren
Rudolf Horn und Erich Schubert stellen dem VEB Möbelkombinat Hellerau unter dem Begriff STUDIODESIGN eine Einzelmöbelkollektion zur Verfügung, die durch verfeinerte Veredelung zwar nicht für die Großserie geeignet sind, aber kleineren Betrieben die Möglichkeit gibt, ihr Produktionspotenzial zu entfalten
Der Rat für Formgebung Darmstadt zeigt in Berlin und im Folgejahr in Leipzig die Ausstellung "Design: Voausdenken für den Menschen", bei der exemplarische Designlösungen zum Stand der Entwicklung in der BRD sowie deren Beitrag zur Alltagskultur im Mittelpunkt stehen (Katalog: Rat für Formgebung/Neumann/Cornelius)
Rolf Schreiber, seit 1970 als Gestalter bei Pentacon Dresden maßgeblich das Profil der Fotoindustrie prägend (Praktica-B, AV-Serie, 6x6, Microfilm), betreibt jetzt freiberuflich die Werkstatt "keramik + design"
Konzeption zur Wahrung, Pflege und Entwicklung der Tradition des erzgebirgischen Handklöppelns vom Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur
Ebenfalls der Abteilung Kultur zugehörig wird schnell, aber nicht lange, der Künstlerklub MARTA in Karl-Marx-Stadt. Gestaltungsidee und -konzeption wie auch Geschäftsgrafik und Signet stammen vom Grafiker und Formgestalter Raimund Friedrich
Staatliche Galerie Moritzburg und Burg Giebichenstein ehren mit der Gebrauchsgrafik-Ausstellung "Walter Funkat und Schüler" das Lebenswerk dieser Persönlichkeit (Katalog Helmut Brade)
Letzte Generation von Zapfsäulen des VEB VAKA-Werkes Halle mit seperatem Anzeigefeld. Entwurf: Johannes Langenhagen
Innenstadtsanierung Quedlinburg-Neuendorf in Hallescher Monolithbauweise (HMBQ) ; 1987 ergänzt durch die Brunnenanlage von Wolfgang Dreysse
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

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