TEMPO 1970

Die Erzeugniskennzeichnung "Made in GDR" wird eingeführt
Die WBS 70 erlaubt innenwandfreie Grundrisse der Wohnungen, sie werden nur in Rostock und Berlin als Experimentalwohnungen gebaut. Darauf bezogene Möbeltypen sind das Programm M 150, das System AM 20 und das vom Chefarchitekten der VVB Möbel Manfred Goerke verantwortete Programm RIBNITZ (r.: Rudolf Horn, f+z Verlag)
Neuer Fachbereichsstandard für die Farbgestaltung von Werkzeugmaschinen, der mit den Farben Chrombeige, Ocker und Cyangrau weltweit erstmals den bis dahin üblichen Überall-Grünton durchbricht (Grundlagen von Lothar Gericke, Rotraud Schumitz, Otto Richter, Klaus Schöne)
Vorstellung des Entwurfs von Dieter Schlecht (Externstudium an der HS für Architektur und Bauwesen Weimar, Arbeitsgruppe Wohn- und Gesellschaftsbauten, Leitung: Prof. Englberger) für ein Mehrzweck-, Kongress- und Kulturzentrum für Nordhausen, welches allerdings nicht gebaut werden wird
Aus dem 1968 entwickelten Kehr-Baukastenprogramm der Kehr-Möbelwerkstätten KG Markranstädt unter Leitung von Dieter Kehr wird ein komplettes Einrichtungsprogramm, das aus nur 48 Bauteilen besteht, die in mehr als 1000 Varianten zusammengebaut werden können
Erstes Fachbuch (“Das Phänomen Farbe”) zur analytischen und gestalterischen Farbgebung von Lothar Gericke aus dem Henschelverlag
Hubert Schiefelbeins Betonformsteine werden zunächst in städtische Umwelt und später in die Literatur einbezogen
Im Auftrag von Sachsenring Zwickau erarbeiten K. C. Dietel und L. Rudolph als Studie das Prognosefahrzeug P601 (Foto: Dietel)
Die ersten Projekte für Umweltgestaltung in der Produktion werden von Albert Krause für das Walzwerk Hettstedt und Peter Grahl für den VEB ELMET an der Hochschule Halle im Auftrag der Gewerkschaften erarbeitet
Das Messeamt Leipzig erteilt der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin den Auftrag zur Gestaltung aller öffentlichkeitswirksamen Druckerzeugnisse der Leipziger Messe, der zukünftig von den Studierenden ausgeführt werden wird
Studienarbeit für eine Raumzelle als erste pneumatische Konstruktion und damit Beginn der Gestaltung von Räumen für Arbeitspausen; später kamen Raumzellen für Unfallhilfe, Verkaufsstellen, Sozialeinrichtungen und Fernsehstudios hinzu
Ausstellung “GDR Design 70” in Toronto und London (Grafik: Dieter Lehmann)
DDR-Industrieform-Ausstellung funktion-form-qualität  in Bukarest (Leitung: Günter Knobloch, Architekt: Herbert Wagner, Plakat/Grafik: Karl Thewalt)
Intecta-Ausstellung in Schweden (Grafik: DEWAG Werbung Dresden/John Lorenz)
Übergabe des Thälmannplatzes in Halle (Planung Kollektive Riehl, Paulick) mit differenzierter Baumassen- und Fassadenstruktur aus Wohnhochhäusern, Hotel und Bürogebäuden, die eine markante Stadtsilhouette bildet und sich zum 1975 fertigzustellenden Fußgängerbereich öffnet. Der Platz bildet Stadtkrone als auch Symbol der Moderne zur architektonischen Anbindung an Halle-Neustadt, dem sich ein ambitioniertes und nur ansatzweise verwirklichbares Lichtprogramm anschließt
Wiederholung der 1966er Ausstellung "Modernes Porzellan aus Wallendorf" im Staatlichen Museum Schwerin (Plakat/Kat.: Helmut Brade)
Walter Funkat ist Herausgeber des Buches "Kunsthandwerk in der DDR"
Das erste von bis 1980 101 Exemplaren des "Melkus RS 1000" vom Konstrukteur und Rennfahrer Heinz Melkus wird auf die "Beine" gestellt (Foto: NBI)
In Leipzig beginnt der Aufbau des "Zentralen Büros für Gestaltung" des Industriezweiges RFT Rundfunk und Fernsehen unter Leitung von Jochen Ziska mit Lutz Freudenberg, wenig später kommen weitere Absolventen der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein hinzu (Klaus Ebermann, Horst Brockmann, Peter Peppmeyer, Dieter Hackebeil, Wolfgang Große, Heidrun Randel, Andis Partzsch, Andreas Markus). Neben Aufgaben für die Rundfunktechnik werden auch Geräte für AKA sowie architektur- und stadtbezogene Ideen (Plattenwerk Leipzig, Stadt Leipzig) umgesetzt.
Daneben Übergang zu farbigen Geräteoberflächen in Bordeaux, Finnisch-Blau, Sibirisch-Grün und Weiß
Mit und ohne Uhr - Stern Club vom VEB Sternradio Berlin
Margarete Jahny und Erich Müller arbeiten an der Erweiterung ihres Gaststättensortimentes und Entwerfen die “Wirtegläser”, die ab 1980 in von Paul Bittner, Fritz Keuchel und Tilo Poitz abgewandelter Form vom VEB Sachsenglas Schwepnitz aus unter der Bezeichnung Superfest die Gaststätten erreichen
Fertigstellung des 1965 begonnen Neuaufbaues der Prager Straße in Dresden (Kollektiv Sniegon, Röthig, Konrad), der ein komplexes Ensemble aus Hotels, Gaststätten, Ladenzeilen und Grünanlagen mit Springbrunnen (Leonie Wirth) darstellt und 1972 mit dem Rundkino (Fasold; Sziegoleit) bzw. 1978 mit dem CENTRUM-Warenhaus abgeschlossen sein wird
camping 70 - einmal dabei - immer dabei

Familiencamping
Jugendcamping
Camping für hohe Ansprüche

Gestaltung: DEWAG Binnenwerbung/Pflaum/Johne
Ausstellung "Form und Umwelt" in Karl-Marx-Stadt
Auf der Kinderstation der Klinik für Rehabilitation am Klinikum Berlin-Buch werden von den Malern und Grafikern Ronald Paris, Rolf Lindemann und Joachim John Bildtafeln und zwei Figuren erarbeitet, die den klinischen Charakter mindern, Freude und Ablenkung geben sollen. Es werden Motive gewählt, die zu Bewegung animieren oder diesen Kindern schwer zugängliche Lebenswelten näherbringen können (BK 6/70)
Am Forschungszentrum Werkzeugmaschinenbau Karl-Marx-Stadt arbeitet Wolf Röhner gemeinsam mit Uta Scheibe, Gerhard Jahnel, Guido Ahnert und Arnd Härtel an der Gestaltung von Werkzeugmaschinen, die in der Folge mehrfach Anerkennung ("Gutes Design")  finden werden. In den 80er Jahren entwickelt er den TGL-Farbstandart für die Industrie
Erste in die Produktion des Glaswerkes Derenburg übernommene Studienarbeit: Vasensatz, Überfangglas, Karin Grigat, 5. Studienjahr an der HIF Halle Burg Giebichenstein
Die von Erich John entworfene und in den Rathenower Optischen Werken in Feierabendarbeit gebaute Weltzeituhr steht als neues Wahrzeichen auf dem Alexanderplatz in Berlin
Im VHB EXQUISIT (Signet: Helmut Mahnke) wird die Gestaltungsabteilung gegründet, künstlerischer Leiter wird Artur Winter. Gemeinsam mit Martin Schneider und dem Designerkollektiv (u.a.: Chefdesignerin Ulla Stefke, Hannelore Gabriel und Rotraut Hornig vom Deutschen Modeinstitut, Ute Lindner und Thomas Greis von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der Moderedakteurin Ulrike Vogt und dem Fotografen Rudolf Schäfer) entsteht außergewöhnliche Mode für die DDR und den internationalen Markt bis hin zu Verkaufsflächen bei Galeries Lafayette Paris in den 1980er Jahren
Ausstellung zum Neuaufbau der Stadt Dresden
Ausstellung "Marken und Zeichen" des AIF, der DEWAG und des VBK Sektion Gebrauchsgrafik (Plakat: Horst Wendt)
Erste Probeplatte mit Verwendung von Klinker zur ornamentalen Belebung der Plattenbau-Giebel in Rostock-Evershagen, realisiert durch Peter Baumbach und Reinhard Dietrich im Plattenwerk Marienehe
Das der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle angeschlossene  Institut für Architekturemail wird gegründet und arbeitet unter Leitung von Willi Neubert eng mit dem VEB Eisen- und Hüttenwerk Thale zusammen
Gertraud Möhwald übernimmt für die kommenden 3 Jahre die Leitung des Fachbereichs Keramik an der HIF Halle Burg Giebichenstein (r.: Kat. 1983)
Vorstellung einer neuen Kaffeemaschine mit Drucksystem: KAFFEEBOY
Herbert Prüget besorgt die Entwicklung des Signets für den VE Volksbuchhandel und Hans Schlapmann die des Kinderbuchverlages
Mächtig gewaltige und auch durch das dumme Schwein nicht zu verhindernde Hilfe bekommt der König auf dem Elfenhügel im Kampf gegen die Gier multinationaler Konsortien von Schiebern und Spekulanten sowie gegen lausige Amateure, Käsekacker, Hängeohren, Knalltüten, Schwachköpfe und Mollusken, Sandhocker, Fettwänste, Fiepsköter und erbärmlichen Piesepampel durch ein 3-köpfiges Kollektiv aus dem NSW, meisterhaft von der DEFA synchronisiert (Hella Graf, Hans-Robert Wille, Thomas Ruttmann, Hasso Zorn) und hurry-hurry verliehen vom Progress-Filmverleih - der Informationen aufbewahrt, wichtige Informationen und völlig belanglose, allgemein zugängliche ebenso wie solche, die so geheim sind, dass niemand weiß, ob man überhaupt wissen soll, dass man das gar nicht wissen darf...
Bei einer Umfrage von AKA ELECTRIC wird das Baukastensystem 1088-90 aus dem VEB Leuchtenbau Arnsdorf zur schönsten Wohnraumleuchte 1970 gewählt (Konstruktion Sepp Schöne, Edith Dressler). Es wird auch in Skandinavien erfolgreich verkauft  (r.: DEWAG WERBUNG Leipzig Hopf, Koch, Müller, Schirmer)
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

1969 1971