TEMPO 1969

Die weltweit ersten Kugelboxen, die K20, werden von K. C. Dietel und Lutz Rudolph für HELI gestaltet
Mit dem Möbelbaukasten “polyform” von Klaus-Dieter Mädzulat bzw. Karl-Heinz Burmeister wird das MDW-Programm nochmals in seiner Variabilität erweitert, die keine weitere Steigerung zulässt. Durch Profilknoten sind alle Elemente offen für Veränderung. Er wird nicht produziert
Hans Fiedler beginnt nach dem Studium an der Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm seine Tätigkeit als Möbelgestalter in Waldheim
Mit der Baumaschine SHM 3-100 entsteht im VEB baukema Leipzig der Prototyp einer ganzen Baureihe, gestaltet von Georg Böttcher
Auf Entwürfen von Margarete Jahny basierend stellt der VEB - unimewa - AUE AWF Fischbach das aus acht Teilen bestehende Back- und Bratgerät "top-fit" zum Kochen, Dämpfen, Dünsten, Braten, Schmoren, Grillen, Fritieren und Backen zur Verfügung
Erste Messevorstellung des Mehrzweckgeschirrs DUETT (Erhard Franke, Günter Pucher, Heidi Rosemann); es wird 11 Jahre in Kahla produziert werden und vermittelt durch Form, Farbe und plastischem Dekor zwischen Haushalt- und Hotelporzellan
Der “Farbenkatalog für die Gestaltung” in Gemeinschaftsarbeit von DAMW, DBA und Zentralinstitut für Formgestaltung erscheint und wird 1978 ergänzt werden
Formgestaltungsprogramm Karl-Marx-Stadt als europaweit erstes Programm einer ganzen Stadt u.a. für städtisches Interieur; nicht vollständig verwirklicht (Abb. f+z S.23)
Das erste Entwurfsatelier im Schwermaschinenbau unter Leitung von Winfried Klemmt etabliert sich
Der Volkseigene Produktions- und Handelsbetrieb "Exquisit" (Signet: Helmut Mahnke) wird gegründet und vom Modefachmann Artur Winter künstlerisch geleitet. Er beschäftigt fast 30 der besten Modeschöpfer der DDR
Einführungswerbung der HO Berlin für die MAGNET-Kaufhäuser (Magnet - Leistung zieht an) sowie Werbeauftritt für die Berliner Markthalle des Konsum (Kollektiv Sommer, Scherz, Leege)
"PRÄSENT 20"-Gewebe gelangt erstmals in den Handel
Lothar Reher, Chefgrafiker des Verlages Volk und Welt VVVV, gibt der internationalen Buchreihe "Volk und Welt Spektrum" ein prägnantes Gesicht, das den Widerspruch zwischen Einzel- und Reihenausstattung elegant zu lösen vermag (Signet: Klaus Wittkugel)
Das erste Kassettengerät der DDR (Gestalter: Horst Hartmann) wird in Sonneberg mit Aluminiumrahmen und farbigem Kunststoffgehäuse unter der Bezeichnung KT 100 hergestellt und verkauft
Peter Rossa, Wolf-Dieter Schulze und Gunter Wächtler arbeiten selbständig in dem von ihnen gegründeten Gestaltungsatelier GAT. Spezialität des Ateliers sind Spielmittel aus Holz u. a. für Wartebereiche in Polikliniken
Das großräumige Spielmittel VERO STATIC als System variabler Bauelemente für 6-12-jährige Kinder wird eingeführt
Fertigstellung des CENTRUM-Warenhauses Suhl (Entwurf: Heinz Luther, Ulrich Möcken, Fritz Popp) mit Aussichtscafe; Kindergarten nebst eigenem Planschbecken auf dem Dach des Warenhauses; beheizbaren Fußwegen und Treppen; der Aluminium-Strukturfassade von Fritz und Achim Kühn sowie der doppelläufigen Fächertreppe und dem Diana-Brunnen von Waldo Dörsch. Als "leuchtende Stadt" zählt es zu den bedeutendsten Warenhausbauten der Nachkriegszeit, wird jedoch Anfang des nächsten Jahrtausends zerstört werden
Studienarbeit "Variables Wohnen" zur Verwirklichung differenzierter Wohnbedürfnisse an der Hochschule Burg Giebichenstein (Die variable Wohnung - AM 20", Rudolf Horn) Mit einem komplexen System zur Ausstattung innenwandfreier Wohnungen sollen neue Möglichkeiten der Nutzung erschlossen werden
Bezirksausstellung "ARCHITEKTUR Bildende Kunst" in Cottbus (Kat.: Dieter Nemitz)
Für die Mitarbeiter des Tele-Cafes auf dem neuen Berliner Fernsehturm entwirft Wera Wernitz vom Deutschen Modeinstitut eine attraktive hellblaue Bekleidung, die stewardessenhaft wirkt und damit die Telekugel zur Raumfahrtkapsel werden lässt. Die Glasgestaltungen von Richard Wilhelm (Glasgestaltung Magdeburg) im Aufgang sowie im Cafe unterstreichen diese Anmutung
Der Werbeauftritt von IKA ELECTRICA wird von den Gestaltern Petri, Greil, Hopf  überarbeitet; alle Haushaltelektrogeräte-Verpackungen und Prospektmaterialien bekommen ein einheitliches Erscheinungsbild, das übersichtlich und freundlich den Nutzen des Produktes hervorhebt
Der Industriezweig Nachrichten- und Messtechnik stellt in der Formfamilie 66 den öffentlichen Münzfernsprecher M69 aus dem VEB Fernmeldewerk Nordhausen vor
Der Grafiker Axel Bertram reflektiert in der SIBYLLE zu Fragen der Bekleidungskultur bzw. der Mode, die zweckmäßig und brauchbar sein solle, um die Bedürfnisse mitzugestalten und nicht ihnen hinterherzulaufen
Ebenfalls von Axel Bertram gestaltet gelangt die erste 5-Mark-Münze in Umlauf. Von ihm stammt auch der Entwurf für die 20-Pfennig-Münze
Beim DFF hat das Farbfernsehen Premiere (Grafik Vorspann: Dieter Lüngen)
Erster volltransistorisierter Farbfernseher aus dem Zentrallabor für Rundfunk - und Fernsehempfamgstechnik mit der Bezeichnung "Color 20", hergestellt im Fernsehgerätewerk Staßfurt.
Dort auch Beginn der gestalterischen Zusammenarbeit mit dem Zentralen Gestaltungsbüro Rundfunk und Fernsehen unter Leitung von Jochen Ziska mit Lutz Freudenberg und Klaus Ebermann
Das Zentrum für Gebrauchsgrafik Berlin-Karlshorst rückt mit Ausstellungen zur Buchkunst in der Schule sowie zu Schutzmarke/Signet deren künstlerische Bedeutung ins Licht der Öffentlichkeit
Die Sektion Gebrauchsgrafik des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands zeigt im internationalen Ausstellungszentrum Berlin die Ausstellung "Buchkunst der DDR" mit Schwerpunkt auf gestalterischer und inhaltlicher Umsetzung. Vorgestellt werden Bücher aus 53 Verlagen, die von der Arbeitsgruppe Buchkunst ausgewählt wurden. Ihr gehören mit Hans Baltzer, Johanna Berthold, Heinz Hellmis, Irmgard Horlbeck-Kappler, Günter Junge, Joachim Kölbel, Rolf-Felix Müller, Helmut Obst, Lothar Reher, Walter Schiller und Gert Wunderlich einige der einflussreichsten Vertreter aus Buchkunst, Grafik und Typografie an. (Plakat: Rolf Felix Müller)
Einweihung des Dresdener Kulturpalastes (Architekt Wolfgang Hänsch) mit dem Wandbild von Gerhard Bondzin und der Hochschule der Bildenden Künste Dresden sowie bronzenen Haupttüren von Gerd Jaeger
Lutz Rudolph stellt in der form+zweck die Gestaltungslösung für den PKW Wartburg 353 Tourist vor, die durch die funktionelle Form modische Effekte und billige Repräsentation vermeidet. Die Produktgrafik (tourist) steuert der Grafiker Dieter Lehmann bei
In Halle öffnet das erste intecta Einrichtungshaus und stellt das Programm kompletter Raumgestaltung als Werbeverbund von 9 Vereinigungen volkseigener Betriebe VVB vor
In Berlin, Ecke Schönhauser, wird das erste intecta-Einrichtungshaus für Küchenrationalisierung eröffnet. Kunden können in Varianten eingerichtete Küchen samt zugehöriger Küchengeräte betreten und werden von Beratern über rationelle Möglichkeiten der Einrichtung und technischer Hilfen informiert
Willi Neubert geht in Halle-Neustadt durch bzw. an die Wand von Block 10 und lockt die Bewohner zu den Tauben Rudolf Hilschers, die er am Brunnen des Rosengartens anzusiedeln sich anschickt
In Dessau Baubeginn mehrerer 41 Meter hoher Y-Häuser mit monolithischem Kern und P2-Großtafeln, die eine überlegte Bautechnologie erfordern und die Kombinationsbreite industriellen Bauens demonstrieren. Architekt: Wulf Brandstätter, Ausführung: BMK Chemie und WBK Halle (bis 1971; auch in Halle-Neustadt  verwendet)
Der Rostocker Chefarchitekt Peter Baumbach stellt auf der Ostseemesse eine Großwohneinheit für fast 4000 Bewohner vor, die sich durch den begrünten terrassenförmigen Giebel von der bisherigen kubischen Architektur unterscheidet. Das erste Gebäude dieses Typs wird 1977 in Evershagen fertig sein sein
Einmillionstes Motorrad von MZ wird die ETS 250 Trophy Sport. Konstruktion durch Schuster/ Thierfelder; Formgestaltung: Giese/Reißmann
In Neubrandenburg nimmt das Zentrum für Bildende Kunst seine Tätigkeit auf. Erste Einzelwerke entstanden seit 1966 und führten zum Zusammenschluss mehrerer Künstler, um die vielfältigen Aufgaben im Bereich Architektur, Grafik, Kunsthandwerk besser erfüllen zu können
Der Bezirk Neubrandenburg stiftet erstmals den Architekturpreis für besondere städtebauliche und architektonische Lösungen
Abschlussarbeiten aus der Fachklasse von Horst Specht an der Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm sind u. a. der Ausbau des Urlauberrestaurants Kühlungsborn Ost (O. Neyer), der Ausbau des Nachtclubs blue-bar Kühlungsborn (D. Friedrich) und Ausbau eines Gesellschafts- und Bettenhaustraktes Kühlungsborn (J. Riebe)
Speisekarten-Gestaltung für das neu eröffnete Interhotel "Panorama" Oberhof durch die Grafiker Artur Liebig (l., Arbeiten auch für Hotel "Elephant" Weimar, Verlag Kiepenheuer, Wartburg-Plakate) und Hans-Jürgen Kessler (r., Arbeiten auch für Kunstdruckerei Keipert Weimar, DNT Weimar)
Eröffnung des ersten Museums-Neubaus in der DDR: Die Kunsthalle Rostock (Architekt Hans Fleischhauer) zeigt Musik und Malerei und vieles mehr (Abb.: I. Horlbeck-Kappler 1971)
Kammer der Technik Potsdam und Zentrale Arbeitsgemeinschaft Formgebung bieten für Konstrukteure den Lehrgang "Einführung in die Formgestaltung" an, der die Teilnehmer zu sachkundigen Partnern des Formgestalters in der Industrie werden lassen soll
Hans-Eberhard Ernst erfindet für das Werbefernsehen im 2. Fernsehprogramm die Trickfiguren "Tips und Taps", die als Zwischenblenden für Unterhaltung sorgen
Die in mehreren Städten gezeigte Ausstellung "Architektur und Bildende Kunst" markiert den Höhepunkt architektonischer Entwicklung in der DDR
"Studie Plattenbau 69" durch die Architekten A. Felz und W. Stallknecht zur rationelleren Massenfertigung von Wohnungsbauplatten. Mit reduziertem Typenkatalog und dem Grundraster von 6x12 m soll größtmögliche Variabilität von Gebäuden und Grundrissen erreicht werden; WBS 70 als den volkswirtschaftlichen Möglichkeiten entsprechende vervollkommnungsfähige Serie entsteht. Der Wohnungsbau soll auf das Doppelte gesteigert werden. Hohe Produktivität der Bauindustrie ist dafür Voraussetzung. 
Baubeginn für den auch international beachteten Wohn- und Geschäftskomplex Berlin Karl-Liebknecht-Str.(Scheibenhochhaus aus SK Berlin und P2), der sich durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, plastisch hervortretende Aufzugs- und Treppenanlagen, Terassen, Loggien und raumhohe Schwingflügelfenster auszeichnet. Hier findet ab 1972 nicht nur Erwin Geschonneck, sondern auch ein Gastmahl des Meeres sowie das ungarische und polnische Kulturzentrum ein Heim. Es schließen sich die Berliner Markthalle und das Windmühlenhochhaus an. Architekten: Manfred Zumpe, Hans Peter Schmiedel
Das Zentralinstitut für Gestaltung und das Institut für Industriebau an der Deutschen Bauakademie haben in zweijähriger Arbeit einen Farbenkatalog zusammengestellt, der neben zunächst 485 Farbproben die Normfarbwerte im international vereinbarten Normalvalenzsystem angibt
Johannes Langenhagen, Burg Giebichenstein Halle, liefert den Entwurf für die Minol-Zapfsäulen aus dem VEB VAKA-Werk Halle. Produktgrafik: Sophia Raschke-Wittig
Das Museum für Kunsthandwerk Pillnitz veranstaltet die Ausstellung "Friedrich Bundtzen - 20 Jahre Glasgestaltung in der DDR" und gibt damit einen Überblick über die Formgebung dieses künstlerischen Leiters der VVB Haushalt- und Verpackungsglases in der Glasindustrie
4. Ausstellung des Kunsthandwerks der DDR mit 1500 Arbeiten von 370 Künstlern auf dem iga-Gelände Erfurt
Entwurf der Aluminium-Vorhangfassade für das Haus des Lehrers in Halle durch den Direktor des Instituts für Werkkunst an der Burg Giebichenstein und ehemaligen Bauhaus-Studenten Walter Funkat
Anlässlich einer Fotoausstellung einiger Fotografen um Arno Fischer auf der Veranstaltungsreihe INTERCLUB nennt sich diese Gruppe von nun an DIREKT. Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Elisabeth Meinke, Roger Melis, Brigitte Voigt, Michael Weidt gehören seit Mitte der 60er Jahre dazu, haben kein Programm, sondern eine gemeinsame Haltung zur Fotografie, zum Menschen, zur Beobachtung. Es sind die Fotografen, die neben dem Grafiker Axel Bertram wesentlich das Bild der Zeitschriften Sibylle, Sonntag, Das Magazin, Wochenpost, Freie Welt oder de NBI mitbestimmen
Vorstellung einer neuen Generation von Kohleöfen, die Brennstoff einspart, höheren Heizkomfort bietet und den Bedienungsaufwand verringert. Die Form- und Farbgestaltung erfolgte durch das Institut für Innengestaltung der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (Heinz Melzer) Magazin für Haus und Wohnung 9/69, Grafik: Semder)
Die verschiedenen Erzeugnisse des VEB Büromaschinenwerk Sömmerda daro } Ascota } Soemtron } im VEB Kombinat Zentronik Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt bekommen unter grafischer Leitung von Werner Liebscher eine neue einheitliche Werbelinie
Das Architektenkollektiv Manfred Goerke, Peter Koch, Jutta Henker und Lothar Krone entwirft für die Max Kluge & Co. KG Langenau das Anhängeregal- und Montagesystem MKL 69
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

1968 1970