TEMPO 1954

In Zittau wird der VEB Funkwerk Zittau, ab 1960 bekannt unter der Bezeichnung "Ziphona", gebildet und entwickelt sich zum größten Plattenspielerproduzenten der DDR
Erste Einsicht, dass ohne Entwicklung industrieller Technologien und neuer Werkstoffe nicht in ausreichender Menge produziert werden kann
Die zentrale Forschungs- und Gestaltungseinrichtung für die Sitzmöbelindustrie unter Leitung des Tischlers und Formgestalters Horst Heyder, das Entwurfsbüro Waldheim mit dem Kürzel EW, entsteht
Produkte mit eloxierten Oberflächen werden technologisch möglich
Der Berliner Verlag Die Wirtschaft beginnt mit der Herausgabe der Fachzeitschrift "Neue Werbung" zu Themen aus Werbung, Typographie, Buch- und Plakatkunst sowie Fotografie
Ausstellung “Schöne Industriewaren” mit Hinwendung zum politisch geforderten Dekor, aber auch mit harscher Kritik am Handel, der schlechte Produkte mit dem Hinweis auf angeblichen Käuferwunsch rechtfertigt
Anordnung des Ministerrates der DDR über die neuen Aufgaben der Innenarchitektur und der Möbelindustrie, in deren Folge das Institut für Innengestaltung an der HAB Weimar den Auftrag erhält, für Erzeugnisverbesserung in den 4 Industriezweigen Sitzmöbel, Bau- und Möbelbeschläge, Teppiche und Fliesen- und Heizgeräte zu sorgen. Mit Erfolg: der VEB Möbelbeschläge Luckenwalde z. B. kann den Export um das 20fache erhöhen
Die Rede Chruschtschows auf der Unionskonferenz der Baufachleute der UdSSR ("Besser, billiger und schneller bauen") stellt gibt den Startschuss für das industrielle Bauen auch in der DDR. Erster Versuchsbau eines Wohnblocks in Plattenbauweise in Berlin-Johannisthal u. a. duch Carl Fieger
Das Institut für angewandte Kunst Berlin beginnt eine Zusammenarbeit mit Schnitzern in der Rhön, um vorhandene Kitschproduktion zurückzudrängen. Die Gebrüder Dörsch in Oberweid nutzen Anregungen des Instituts, und die Genossenschaft der Rhönschnitzer Kaltennordheim arbeitet mit dem Erfurter Grafiker Siegfried Kraft zusammen
Neues Warenzeichengesetz, das die Bedeutung der Marken und Zeichen für die Wirtschaft unterstreicht
Eröffnung des ersten neu errichteten FDGB-Ferienheimes in Gernrode (Architekturbüro Maedecke Halle)
Elli Schmidt wird Leiterin des Instituts für Bekleidungskultur, an dem sie sich auf die Etablierung einer ästhetisch eigenständigen DDR-Mode konzentriert
Marianne Brandt beendet ihre Tätigkeit am Institut für angewandte Kunst Berlin und beginnt freischaffend zu arbeiten. Dabei Entwürfe und Bearbeitungen für die VEB Leuchtenbau Leipzig, Funkwerk Köpenick und Carl-Zeiss-Jena
Eröffnung der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam (Signet/Vorspann: Horst Müller, 1969)
Helene Haeusler wird Leiterin der Abteilung Puppen/Textil an der Fachschule für angewandte Kunst Sonneberg und verlangt einen Sinn für das Schöpferische, Organische und Freundliche
Gründung des "Kollektivs Hamann, Richter, Wilhelm, Glasgestaltung Magdeburg" (ab 1956 Werkgenossenschaft), welches an vielen öffentlichen Bauten Glaskunst in Applikations-, Beton- und Schichtglastechnik wirksam werden lassen wird
Das Ministerium für Kultur mit J. R. Becher als Minister nimmt seine Arbeit auf und löst die von Künstlern ungeliebte Staatliche Kunstkommission ab
Dynamisch entwickelt sich nach diesjährigem Baustart das Sportforum Berlin-Hohenschönhausen über viele Jahre hinweg mit immer neuen Sportstätten, Internatsgebäuden und Sporthotelanlagen, die ab 1956 ein Architektenkollektiv unter Leitung von Walter Schmidt plant. Die künstlerische Ausgestaltung erfolgt durch Wolfgang Frankensteins Mosaikarbeiten, einer Plastik von Walter Grzimek, Fliesen und Pflanzgefäßen von Hedwig Bollhagen sowie Arbeiten weiterer Künstler
Helene Weigel und Bert Brecht sehen sich genötigt, ein BE-Plakat (Peter Pahlitzsch, 1953), welches den Entwurf Picassos für ein Tuch der französischen Delegation zu den Weltfestspielen der Jugend in Berlin 1951 zeigt, gegen Formalismusvorwürfe zu verteidigen. In Westberlin ist das Plakat verboten
Karl von Appen wird Chefbühnenbildner am Berliner Ensemble
Unter Chefredaktion von Herbert Sandberg erscheint die Zeitschrift Bildende Kunst
Die erste Nummer des EULENSPIEGELs erscheint als Nachfolge der Satirezeitschrift "Frischer Wind" (Zeichnung: Wilmar Riegenring). Jürgen Otto steuert das Signet für den Eulenspiegel-Verlag für Satire und Humor bei
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

 1953 1955