Hans Brockhage |
HANS BROCKHAGE Leben und Werk
Geboren 1925 in Schwarzenberg/Erzgeb. Nach seinem Notabitur 1942 wurde
Brockhage zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg herangezogen. 1944
schwer verwundet, beginnt er 1945 eine Lehre zum Holzbildhauer- und
Drechsler. 1947–52 Studium an der Hochschule für Bildende
Künste Dresden bei Mart Stam und Th.-A. Winde. Unter Mart Stams
Betreuung entsteht der Schaukelwagen, ein Kindermöbel und
Spielgerät, das 1957 eine Auszeichnung von "spiel gut" in Ulm
erhält. 1949 wird seine erste Tochter Anna Franziska Schwarzbach
(geb. Brockhage) geboren. 1950–51 ist er Student im Seminar von
Marianne Brandt, bis zu deren Tod beide eine freundschaftliche und
fachliche Beziehung verband. 1955 Aufbau einer eigenen Werkstatt in
seinem Geburtsort, von da an freischaffend.
1965 hat er einen längeren Aufenthalt in Kuba. 1965-68 entsteht
unter Mitarbeit des Architekten und Formgestalters Robert Lenz
(Mitarbeit im Atelier bei LeCorbusier) sein Wohnhaus in Schwarzenberg.
1967–77 ist er als Dozent an der Hochschule für industrielle
Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle tätig. 1968 beginnt er
mit seinen bauplastischen Arbeiten in Holz und Beton.
1973 1. Vorsitzender der
Verkaufsgenossenschaft bildender Künstler in Karl-Marx-Stadt. Er
ist Mitbegründer der Galerie Oben im damaligen Karl-Marx-Stadt.
1971 erste Ausstellung im Grassi-Museum Leipzig mit Dr. Thea Reichart.
1977 Berufung zum Professor an die Fachschule für angewandte Kunst
(heute Fachbereich der Westsächsischen Hochschule Zwickau) in
Schneeberg. 1978-89 mehrfache Studienreisen nach Frankreich, bei denen
er die Architektur von LeCorbusier an dem Dominikaner-Kloster Sainte
Marie de la Tourette in Eveux-sur-Arbresle/Lyon sowie der
Wallfahrtskirche von Ronchamp studiert. Ab 1979 arbeitet als
Mitarbeiter für künstlerische Holzgestaltung unter anderem
Jörg Beier, Andreas Schmidt, Hartmut Rademann und sein Sohn
Peter-Paul Brockhage. 1985 beginnt er mit freifigürlichen Arbeiten
und Montagen in Eichenholz, Beton und Bronze.
1989-91 Arbeit an den Skulpturen für eine mehrjährige
Ausstellung im Barockgarten Kloster Kamp/Nordrhein-Westfalen. Seine
Werke sind in mehreren öffentlichen Sammlungen, als Kunst am Bau
und in Privatbesitz vertreten. Im Januar 2009 übernahm er die
Schirmherrschaft für den 3. Schwarzenberger Kunstpreis art-figura.
Sein Sohn Peter Paul Brockhage ist Mitglied der Künstlergruppe
Exponart.
Seit 2000 bis zu seinem Tod am 18.2. 2009 verfasste er mehrere
Bücher unter anderem über die Bauhäuslerin Marianne
Brandt, die Schnitzkunst im Erzgebirge und sein eigenes Schaffen.
Freie Arbeiten / Auswahl
1985 "Ereignis", Eichenholz
1986 "Jüngling zu Nain", Eichenholz
1989 "Poem des Tanzes", Eichenholz, Höhe 2,20m
1989/90 "Er aber zog seine Straße fröhlich", Eichenholz, Höhe 2,85m
1990 Mahnmal für das jüdische Mädchen Betty Reis, Eichenholz
1995 "Vertikaler Einfall II", Eichenholz
2000 "offering/Opferung", Eichenholz/Bronze
2001 "Poem des Tanzes", Bronzeabgruß vom Holz
2002 Pforte, Eichenholz
2003 "Zwischen", Eichenholz
Baugebundene Arbeiten / Auswahl
1968 Wandgestaltung "Fichtelberg-Haus", Oberwiesenthal/Sachsen
1971 Sichtbeton (Form vom Holz) , Karl-Marx-Stadt
1979 Plastik Strandburg im Hotel, Palasthotel Berlin (Abriss 2000)
1982-83 Altarwand (Betonstruktur) und Bauplastik (Kruzifix) in Mooreicheholz, Bonhoeffer-Gemeindezentrum Karl-Marx-Stadt
1988 "Schwemmholz", Ferienheim Baabe
1989 Gestaltung der Gaststätte Almas in Irkutsk/Sibirien
2001 Bauplastische Arbeit, Hotel Mercure Kongress Chemnitz
Auszeichnungen und Preise
1957 „spiel gut“ der Stadt Ulm für das Spielgerät Schaukelwagen
1960 Triennale Mailand
1983 Nationalpreis der DDR
Ausstellungen / Auswahl
1973 Galerie Zecheta, Warschau; Galerie Oben, Karl-Marx-Stadt
1976 Art-Museum, Tampere/Finnland (mit Dr. Thea Reichart)
1977 VIII. Kunstausstellung der DDR, Dresden (Beteiligung)
1978 II. Quadriennale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder, Erfurt (Beteiligung)
1980 Galerie am Domhof, Zwickau (mit Michael Morgner)
1983 IX. Kunstausstellung der DDR , Dresden (Beteiligung)
1985 Galerie unter den Linden, Berlin (mit Gregor Kozik); Neuer
deutscher Kunstverein, Berlin/West (mit Morgner, Ranft, Kozik,
Teubner); Galerie Hohenluftchausee, Hamburg
1986 "Durchblick II", Ludwig-Institut für Kunst der DDR, Schloß Oberhausen; Ludwig Institut, Aachen
1989 centre d´culturelle, Belfort/Frankreich (mit Gregor Kozik)
1989 Galerie Beethovenstraße, Düsseldorf (mit Michael Morgner)
1989/90 Barockgarten Kloster Kamp, Nordrhein-Westfalen
Bücher
Hans Brockhage und Reinhold Lindner: Marianne Brandt. 'Hab ich je an
Kunst gedacht'. Chemnitzer Verlag, 2001. ISBN 3-928678-63-9
Hans Brockhage: Umgang mit Holz. 2004. ISBN 3-00-014404-8
Hans Brockhage: Schnitzkunst aus dem Glatzer Bergland, Adler- und
Altvatergebirge. Schwarzenberg: Eigenverlag, 2005. ISBN 3-00-017472-9
Hans Brockhage: Signatur 2008. Schwarzenberg: Eigenverlag, 2008. ISBN 978-3-937190-15-0
Hans Brockhage: Paradies ist Sehnsucht. Mironde-Verlag, 2008. ISBN 978-3-937654-36-2 (Quelle: Wikipedia)
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