TEMPO 1977

Der Grafiker Dietrich Otte entwirft das Signet GUTES DESIGN für die ab 1978 vergebene Produktauszeichnung, dem eine konstruktive Plastik von Hermann Glöckner zugrunde liegt
Arbeitsumweltgestaltung wird unter Leitung von Dieter Franz eigenständige Fachrichtung an der Hallenser Hochschule für industrielle Formgestaltung
Verkleidungen von Werkzeugmaschinen werden zu Funktionsteilen, Wandel von der umbauten Baugruppe zur umbauten Maschine
Auf der "documenta" in Kassel sind erstmals Künstler aus der DDR vertreten. Bernhard Heisig, Wofgang Mattheuer, Willi Sitte, Werner Tübke, Fritz Cremer und Jo Jastram zeigen 26 Werke aus jüngster Zeit
Der VEB Produkt- und Umweltgestaltung Dresden (Direktor Paul Ziegenhorn; Signet und grafisches Erscheinungsbild Wolff-U. Weder) unter Leitung des AIF wird gegründet, um neben den bestehenden Gestaltungszentren in der Industrie interdisziplinäres Arbeiten zu befördern. Aufgabengebiete sind hauptsächlich komplexe Arbeitsumwelt- und Arbeitsmittelgestaltung sowie technische Konsumgüter
In Gera gezeigt: Ausstellung "Rolf F. Müller - Gebrauchsgrafik"
Plastik im Freien; Therapeutisches Spielzeug und Holzplastik von G. Schumann; Unterstab-Keramik sowie Teppiche der Haweba werden in Karl-Marx-Stadt vorgestellt
Walter Schinko, von 1951-55 Student an der KHB bei Werner Klemke, Ernst Jazdzewski und Ernst-Rudolf Vogenauer,  übernimmt die Ausstattung der Hinstorff-Bökerie (r.), der Reihe Gegenwartsliteratur aus nordeuropäischen Ländern sowie vieler Kinderbücher und des Titels "Die Unterstufe"
Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig mit dem 1971 eingeführten Plakatmotiv von Gert Wunderlich als Werbekonstante sowie der "figura2"-Grafikschau und der Sonderausstellung "Fibeln", die sich internationalen Lesebüchern widmet
Das Kulturhistorische Museum Magdeburg zeigt die Ausstellung "Gebrauchsgrafik" (Plakat: K.-H. Arlt)
Gerhard Voigt, Schüler von Walter Funkat, bekommt nach 25-jähriger freiberuflicher Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker (er prägt das Plakatschaffen in der DDR maßgeblich mit) die Leitung und den Aufbau einer Klasse für Gebrauchsgrafik an der Burg Giebichenstein übertragen, die seit 1968 nicht mehr existierte
Ausstellung Formgestaltung Kunsthandwerk Plakate in Leipzig (Plakat: Jochen Fiedler)
Lothar Kühne führt den Begriff der “Behutsamkeit” als ein zum Wegwerfen gegensätzliches Verhalten ein
Jürgen Raudis gestaltet ein neues Sortiment von Schreibgeräten für den VEB Schreibgeräte markant; u.a. das Tuschezeichengerät lin’s 9 plus aus dem VEB Schreibgerätewerk Heiko Wernigerode
Bis 1980 umfassendes Projekt zur Ausstattung einer Körperbehindertenschule in Berlin; insbesondere mit Gestaltung von Spielgeräten
Unter Leitung des Amtes für industrielle Formgestaltung Bildung eines zentralen Arbeitskreises Sanitärausstattung, der die mangelhafte Qualität von Ausbaudetails im Küchen- und Sanitärbereich des industriellen Wohnungsbaus verbessern soll
Raumheizer Gamat 461 aus dem VEB Wärmegeräte- und Armaturenwerke Berlin, gestaltet von Gerhard Mellendorf (Gutes Design 1982)
Alfred Schott ist Gestalter der Offset-Druckmaschine Planeta Variant aus dem VEB Polygraph Planeta Radebeul, 1978 mit der Auszeichnung GUTES DESIGN versehen
Das Strahlersortiment LHM 78 von Peter Beyer, Andreas Kuhnhardt, Klaus Loewe, Peter Posselt und Hans-Jürgen Weiß erhält GUTES DESIGN und wird bei VEB NARVA Leuchtenbau Leipzig hergestellt
300 Karikaturen, Grafiken und Buchillustrationen von Manfred Bofinger werden im Neubrandenburger Haus der Kultur und Bildung gezeigt
Die Maxhütte-Galerie Unterwellenborn stellt Grafiken und Plastiken des Berliner Künstlers Norbert Pohl aus. Er arbeitet vorwiegend als Gebrauchsgrafiker, Illustrator und beschäftigt sich mit Baukastensystemen und Großplastiken für Kinderspielplätze
GUTES DESIGN bekommt 1980 das Tafelgeschirr IRIS von Jutta Schulz aus dem VEB Henneberg-Porzellan Ilmenau zuerkannt
Bärbel Thoelke zeichnet verantwortlich für den neuen feuerfesten Geschirrsatz CORDOflam 77
Das Reporter- bzw. Diktiergerät MIRA (Zentrales Gestaltungsatelier RFT Leipzig) aus dem VEB Elektronik Gera kommt erstmals zum Einsatz
Für die Neugestaltung der Verkehrszeichen werden von Klaus Wittkugel die Piktogramme erarbeitet. Als Schriftart auf Wegweisern usw. kommt eine Abwandlung der Gill Sans zur Anwendung
Klaus Herzog wird als Gestalter im VEB Formaplast Sohland tätig
Die Kunsthochschule Weißensee beteiligt sich mit Entwürfen für Schutzkleidung, Tragen und Vielfachwerkzeugen zur Katastrophenhilfe am internationalen Wettbewerb "Design for Disaster Relief" des ICSID
Das Informationsmaterial zur VIII. Kunstausstellung der DDR in Dresden zeigt für den Bereich der Angewandten Kunst auch Beiträge der Formgestalter. Signet und Plakat erarbeitete Axel Bertram, die vorzügliche Ausstellungsgestaltung oblag Karl Thewalt, Dietrich Dorfstecher und Günter Gnauck. Neben einem flexiblen Ausstellungssystem der DEWAG finden von Rudolf Horn an der HIF entwickelte Exponatträger Verwendung. Es wird die bis dahin komplexeste Kunstausstellung der DDR werden, die der angewandten Kunst erstmals eigene Ausstellungshallen vorbehält. Besondere Anerkennung findet die Kollektivarbeit von Künstlern und Gestaltern für die Einrichtung einer Kinderkombination Karl-Marx-Stadt
Günter Albusberger beginnt seine Tätigkeit als Industrieformgestalter und Chefdesigner im Umformmaschinenbau der DDR
Im VEB Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF wird durch Gestaltungsrichtlinien das Erscheinungsbild bei Erzeugnissen, Schrift, Papieren, Beschilderung und Farbgebung einheitlich festgelegt; das Warenzeichen wird in 66 Ländern angemeldet. Produktgrafik wird zum Bestandteil der Formgestaltung, deren Leiter seit 1973 Hermann Hammitzsch ist
Studio-Ausstellung Hermann Glöckner Dächer-Giebel-Dreiecke, Formwandlungen von 1927-1977 in den Staatlichen Museen zu Berlin, National-Galerie, Altes Museum (Kat.)
Der Staatliche Kunsthandel der DDR startet sein Poster-Programm hauptsächlich für jüngere Interessengruppen mit zunächst bescheidenen 22 Motiven, die sich bis 1979 verdoppeln (ca. 80 Gestalter) und zu einem Umsatz von fast 8 % führen. Dennoch wird die Qualität der Motive und ihre Wirkung auf das Gesamtniveau des Plakatschaffens als nicht zufriedenstellend eingeschätzt
Die Ausstellung "dansk design" in Berlin zeigt an ca. 170 Beispielen die dänische Auffassung von Gestaltung als Mittel zum Sich-wohl-fühlen mit dauerhaften Gegenständen, die durch Gebrauch schöner werden
Die Deutschen Werkstätten Hellerau entwickeln das MDW 60-Montageprogramm weiter. Neu sind Überbau-Teile für Türen und Polstermöbel, zum Leidwesen der Gestalter Dekorfolie-Oberflächen, aber eine Erweiterung um strukturierte Polyurethan-Türen und eine Verkürzung des Montagerasters von 20 auf 15 cm
Das Kombinat Spielwaren Sonneberg tritt mit neuem Signet auf, gestaltet wird es von H. Reinhard Martin
Erstes Metallgestaltersymposium der DDR in Stassfurt
Alfred Schmidt, VEB Umweltgestaltung und bildende Kunst Potsdam, ist verantwortlicher Farbgestalter bei der Rekonstruktion der Klement-Gottwald-Straße in Potsdam, für die es den 1. Preis im Architekturwettbewerb 1977 gibt
Klaus Lenz hat eine Idee. Daraus folgt die jährlich veranstaltete "Jazzbühne Berlin" (meist an der Volksbühne) mit den Medienpartnern Rundfunk und später Fernsehen der DDR sowie Amiga
Seminar der Arbeitsgruppe Architektur und Bildende Kunst des VBK und BDA der DDR in Karl-Marx-Stadt zum Thema "Licht in der Stadt", das deutlichen Aufholbedarf im Vergleich zu internationalen Lichtkonzepten konstatiert, statt Dekoration oder Vortäuschung von Leben sinnvolle Lichtwerbung anmahnt,auffordert zu Gestaltung räumlicher Stadtstruktur mit Licht.
Vorgestellt werden Beleuchtungskonzeptionen in Berlin (z. B. Gestaltung der Hochmasten am Palast der Republik durch die Formgestalter Linke, Stützner) und Dresden (Konzeption Str. der Befreiung durch die Grafiker Günter Seibt, Jürgen Schulze) sowie Probleme der Langlebigkeit bei Leuchtwerbung
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

 1976 1978